Transformation live: Eindrücke vom Jahreskongress in Nantes

Zivilgesellschaftliche Transformation gelingt dort, wo sich engagierte Personen generationenübergreifend auf Augenhöhe austauschen und gemeinsam Ideen für die Zukunft entwickeln können – dies zeigte sich auch im Rahmen des diesjährigen VDFG-FAFA-Kongresses in Nantes.

Auch dieses Jahr hatten die Kongressteilnehmenden vielfältige Möglichkeiten, um sich mit der Frage zu beschäftigen, wie das Franco-Allemand der Zivilgesellschaft von morgen aussehen kann. Viel Zuspruch erfuhr insbesondere der Kooperationsworkshop „Wie stärken wir die Sichtbarkeit des Franco-Allemands?“, welcher durch das mehrköpfige ehrenamtliche Team des Deutsch-Französischen Jugendausschusses e.V. in Zusammenarbeit mit der Transformationsstelle der VDFG sowie der FAFA-Regionalunion Pays de la Loire durchgeführt wurde. Im Rahmen von Gruppenarbeiten diskutierten die Teilnehmenden Maßnahmen zur Stärkung der Sichtbarkeit vor Ort, in Schulen sowie im Netz.

Die Ergebnisse des Workshops sind hier abrufbar.

Als besonders wirksam für unsere Öffentlichkeitsarbeit stellte sich die Einbezug von Emotionen heraus: So verdeutlichte eine Umfrage unter den Beteiligen, dass spontane Assoziationen wie „Freundschaft“, „Freude“, „partage“ und „Neugierde“ mit dem Franco-Allemand verbunden werden. Für die Vereinsarbeit vor Ort kann dies bedeuten, dass Momente des Austauschs – bspw. im Rahmen von Partnerschaftsfesten – auch in der externen Kommunikation prominent abgebildet werden sollten. Neben informativen Elementen könnten so auch persönliche Erfahrungsberichte von Teilnehmenden oder Blicke hinter die Kulissen der Vereinsarbeit in die Öffentlichkeitsarbeit eingebaut werden.

Verbindende Elemente wie Kulinarisches oder Themenprojekte rund um gesellschaftliche Themen (wie Gleichberechtigung, Erinnerungskultur oder Klimakrise) werden ebenfalls als wirksame Mittel zur Stärkung unserer Sichtbarkeit herausgearbeitet. So gelingt es insbesondere Zielgruppen zu erreichen, die bisher noch keine Berührungspunkte zum Franco-Allemand haben (z.B. Freiwillige Feuerwehr, Musikgruppen, Sportvereine).

Gerade die Zusammenarbeit mit Schulen ermöglicht es lokalen Akteuren, junge Menschen anzusprechen und in die deutsch-französische Zusammenarbeit einzubinden: Engagement- und Abiturpreise, Erfahrungsberichte von Alumnis und den DFJW-JuniorbotschafterInnen sowie Kreativwettbewerbe bieten sich als Projekte an. Lokale Partnerschaftsvereine und deutsch-französische Gesellschaften können dabei als Bindeglied zwischen den verschiedenen lokalen Akteuren der deutsch-französischen Zusammenarbeit fungieren und beispielsweise zwischen Schulen, politischen VerantwortungsträgerInnen und anderen Vereinen vermitteln.

Für die Kommunikationsarbeit allgemein ist zudem auf Regelmäßigkeit sowie Konsistenz zu achten. So sollten Partnerschaftsvereine neben jährlichen Austauschfahrten auch niederschwellige Angebote vor Ort – wie Stammtische oder Sprachcafés – ermöglichen. Im Bereich der digitalen Kommunikation empfehlen die Teilnehmenden den Fokus auf eine ansprechende Website zu legen. Hierbei sollte deutlich werden, welchen konkreten Mehrwert Interessierte durch eine Mitgliedschaft im Verein oder Teilnahme an Projekten haben und wie man sich als Einzelperson in diesem Rahmen einbringen kann. Digitale Tools ermöglichen es darüber hinaus, die soziale Medien zu bespielen und dabei Inhalte mit Wiedererkennungswert zu generieren.

Hier geht es zur Anmeldung zum VDFG Atelier „Junge Menschen für Städtepartnerschaften begeistern“ am 24. November um 18 Uhr.

Zum Vertiefen

Im Verlaufe der drei Kongresstage konnten sich die BesucherInnen außerdem beim VDFG-Informationsstand der Transformationsstelle beraten lassen. VertreterInnen aus deutsch-französischen Vereinen und Städtepartnerschaften können sich vorerst noch bis zum Jahresende bei unserer Projektbeauftragten Julia Müller melden, um die Themen der Sichtbarkeit und Jugendeinbindung bei einem Präsenz- oder Online-Workshop zu vertiefen. Herzlich eingeladen sind zudem alle Interessierten zum nächsten VDFG Atelier „Junge Menschen für Städtepartnerschaften begeistern“ am 24. November um 18 Uhr. Hier geht es zur Anmeldung.

Ganz herzlich gedankt sei an dieser Stelle dem DFJA-Team (Jonas Brenner, Jonas Haaß, Betty Ngoto-Boll, Noëlyn Poupard) für den bereichernden Beitrag zum diesjährigen Kongress sowie dem Auswärtigen Amt für die Finanzierung unserer Transformationsstelle! JM

Bild: ©Privat